Budapest-Cup 2015

Donnerstagabend 20 Uhr.
Eine lustige Truppe Angaren hat sich im Schweinestall eingefunden, um eine riesige Menge Nudeln mit Bolognese zu vernichten. Kurz zuvor wurden ein Achter und ein Vierer verladen sowie das nötige Equipment in Bulli und Anhänger verstaut. Das Ziel der Reisegruppe soll die ungarische Hauptstadt Budapest sein, in der man am Budapest-Cup teilnehmen wollte.

Hinfahrt
Als alle aufgegessen hatten, konnte es losgehen. Naja, könnte, denn die Anhängerbeleuchtung lässt eine Fahrt nach StVO nach dem Winter noch nicht zu. Jetzt zahlt sich aus, dass BumBum an alles gedacht hat und mithilfe seines Knarrenkastens schnell die Diagnose stellen kann. Mehrere Birnen sind durchgebrannt. Nach zwei Zwischenstopps an Tankstellen leuchtet die Anhängerbeleuchtung wie ein Christbaum. Den Plan, ausgeruht in Budapest anzukommen, musste man spätestens hinter der tschechischen Grenze begraben. Teilweise ist die Streckenführung, die das Navi als kürzeste Strecke ausgab, doch sehr abenteuerlich gewesen. Bergauf, bergab ging es von einer Autobahn zur anderen, quer durch menschenleere Dörfer. Welch ein Wunder um 3 Uhr morgens. Hinter Prag wurden dann die Autobahnen so schlecht, dass selbst Trinken nur auf bereits geflickten Teilabschnitten möglich war. Eine Tortur für Mensch und Maschine. Nach einem kurzen Abstecher durch Österreich (Baustellen sind in Tschechien scheinbar anders ausgeschildert als in Deutschland), durchquerte man die Slowakei und Ungarn. Bald war man in Budapest. Den Ruderclub zu finden, der sich auf der Magereteninsel befindet, war jedoch noch einmal ein Kraftakt. Budapest besteht gefühlt nur aus engen Einbahnstraßen. Die entscheidenden Kreuzungen sind, wenn überhaupt, erst ausgeschildert wenn man bereits abgebogen sein musste. Mithilfe einer freundlichen Radfahrerin gelang auch das, sodass man vom Rest der Mannschaft am Donauufer freundlich in Empfang genommen werden konnte. Nach dem Aufriggern und einer kleinen Besichtigung der Wettkampfstrecke, die mit ihren 4,5 km schon recht kurz und durch die kräftige Strömung noch um einiges kürzer wurde, freuten sich alle auf ein Abendessen und das Hotelzimmer. Da dieses allerdings 3 km entfernt lag und die Straßenbahnfahrer nur Münzgeld akzeptieren wollten (wir hatten erst nur druckfrische Scheine), bekamen wir einen ersten Eindruck von Budapests Schönheit.

Raceday
Am nächsten Morgen fuhr zuerst der Frauen-Vierer zur Strecke. In der Besetzung Sabine Jäger, Tjade Melker, Meike Meyer und Linda Simon schoben sie sich auf Platz vier in der offenen Frauenwertung. Die Männer, in Besetzung Jan-Hendrik „Jutta“ Brockmann, Thomas Weitzel, Theelko Gerken, Benedikt „Bene“ König, Steffen „BumBum“ Meyer, Johannes „Hanni“ Schregel, Niklas „Nicky“ Reißer und Marco Hehmann alias „die Robbe“, gesteuert von Sabine Jäger fuhren in der zweiten Division um den Uniachter mit. Obwohl man angarisch pünktlich abgelegt hatte und am Start ankam, war die Schiedsrichterin anderer Meinung und belegte die Mannschaft mit einer 10 Sekunden Zeitstrafe. Das erzeugte bei der Mannschaft aber scheinbar eher eine „Jetzt-erst-recht-Haltung“. Schon bald überholte man den römischen Achter und auch auf den Warschauer Achter konnte man bis ins Ziel auf eine Länge ranfahren. Der hinter den Angaren gestartete Wiener Achter blieb die ganze Zeit auf Distanz. Bei der Siegerehrung war dann klar: Platz 3 für Wien, Platz 2 für Warschau und Platz 1 ging an HANNOVER!

Siegesfeier und Sightseeing
Nach dem Siegespils, einer kräftigen Gulaschsuppe und dem Vorbereiten der Boote für die Rückfahrt ging es zurück zum Hotel, wo man sich in Sauna und Pool für den Abend vorbereitete. In einem der angesagtesten Clubs Budapests stieg die Regattaparty von der Einige erst in den frühen Morgenstunden heimkehrten. Trotzdem waren alle um kurz nach zehn abmarschbereit, denn man wollte ja noch was von der Stadt sehen. Nachdem man lange durch die Gassen gewandelt war, so manche Statue erfolgreich parodiert hatte und ein fürstliches All-You-Can-Eat-Mahl (wer Ruderer kennt, weiß worin das endet) zu sich genommen hatte, machte sich die Bullibesatzung auf den langen holprigen Weg nach Deutschland, während die Fliegergruppe bis zur Sperrstunde die letzten Forinten verzechte und erst morgens abhob.

Zurück zu Hause
Ein technischer Defekt am Flugzeug sorgte dafür, dass der Bulli, trotz Staus im morgendlichen hannoveraner Berufsverkehr, deutlich früher im heimischen Weddigenufer ankam. Einen ausführlichen Bericht mit weiteren Informationen findet Ihr im Sommerecho.