Harzausflug „Schnee-Spaß“

Schneewandern, Langlauf, Schneeballschlacht und rosige Wangen vor Kälte – das haben wir uns vorgestellt als wir das gemeinsame Wochenende im Harz Mitte Februar geplant haben. Der tatsächliche Ausflug hatte dann allerdings doch wenig mit dem Titel dieses Artikels gemeinsam. Statt Winterstiefeln und dicken Jacken brauchten wir Sonnenbrillen und T-Shirts. Daher wurde kurzfristig ein wenig umgeplant. Am Vormittag des 16. Februars haben sich die Zug- und Autofahrer am Bahnhof in Bad Harzburg für eine Wanderung getroffen. Bei strahlendem Sonnenschein sind wir mit guter Laune und schwerem Gepäck – für die Versorgung unterwegs musste ja gesorgt sein – losmarschiert.

Schon bald war ein geeigneter Berg zum Erklimmen gefunden. Wir mussten uns jedoch noch kurz mit Keksen, Würstchen und Eis stärken bevor wir die lange und kräftezehrende Tour starten konnten. Während die meisten von uns, ganz langweilig, den Wanderweg bevorzugten, starteten Juliane, Hauke und Jannis direkt ins Abenteuer und kletterten wie junge Bergziegen den steilen Hang hinauf. Als die Gruppe wieder vereint war und wir bei unserer ersten Rast mit Mettbrötchen (wir waren immerhin schon knapp 30 Minuten unterwegs) die möglichen Wanderrouten durchgegangen sind konnten wir uns schließlich auf ein Ziel einigen: die Eckertalsperre. Obwohl es zwischendurch schien, als hätten wir jemanden verloren und wir mit Knieschmerzen sowie aufkommenden Blasen zu kämpfen hatten, haben wir die Schönheit und Ruhe der Natur genossen. Wir konnten dem einmaligen und bewegenden Gesang der Linda-Drossel, des Charlie-Kehlchens, des Sandy-Sperlings und weiterer Vögel lauschen, wie sie u.a. den Buchstaben-Zug trällerten. Hin und wieder erblickte man sogar einen wilden Malte-Falken, der seinen Ruf „Underberg, Underberg“ ausstieß. Auch ein „noch wer ein Bier“ war in stillen Momenten von dem Renke-Reh zu vernehmen. Sogar ein wenig Schnee war teilweise am Rand des Wanderwegs noch vorhanden.

Nachdem wir etwa fünfmal „nur noch 15 Minuten“ marschiert sind haben wir die Eckertalsperre und ehemalige innerdeutsche Grenze endlich erreicht. Nur noch ein paar Schritte und schon standen wir in Sachsen-Anhalt. Ein Tag, eine Wanderung, zwei Bundesländer, im Schnitt gar nicht so schlecht. Die Sonne spiegelte sich im Wasser, welches noch von einer dünnen Eisschicht bedeckt war. Welcher Ort wäre geeigneter für ein Picknick? Jeder hatte je nach seinem Können etwas vorbereitet und so konnten wir ein herrliches Festmahl genießen. Nachdem einige die Pause für ein Nickerchen in der Sonne genutzt haben ging es wieder zurück Richtung Bad Harzburg.

Wieder am Bahnhof fuhr ein Teil unserer Wandertruppe zurück nach Hannover, während wir anderen uns auf den Weg ins Hotel machten. Wir fühlten uns dort direkt wie zu Hause und nach einem leckeren Abendessen mit selbstgekochter Pasta ließen wir den Tag entspannt mit einem gemeinsamen Spieleabend ausklingen. So entspannt wie es bei Spieleabenden eben zugehen kann. Am Sonntag stand dann Erholung auf dem Programm. Nach dem Frühstück ging es in die Sole-Therme. Mit einer Schneesauna, in der man sich dank Glasscheibe wie ein Pinguin im Zoo fühlte, einem Dampfbad und einem Ruheraum für einen mehrstündigen Schlaf hatte die Therme für uns alle etwas zu bieten. Als wir draußen auf der Sonnenterrasse lagen mussten wir uns hin und wieder erinnern, dass wir eigentlich immer noch Februar haben. Gegen frühen Nachmittag ging es schließlich zurück nach Hause. Auch wenn wir ursprünglich andere Vorstellungen von dem Wochenende hatten, war es doch ein wunderbarer gemeinsamer Ausflug.